Tipps für die perfekte Bewerbung
BeWerben ist Werben
Beim Bewerbungsprozess haben sich bestimmte Strukturen durchgesetzt, wie die einzelnen Dokumente auszusehen haben. Denn wir befinden uns in einer Welt mit Regeln. Und je besser Sie diese kennen und besser damit umgehen können, desto höher sind Ihre Chancen, zu einem Vorstellungs-gespräch eingeladen zu werden.
Ja - wir sind immer wieder erstaunt und überrascht, wie wenige Bewerber die "Regeln des Vorstellungsprozesses" kennen. Sie suchen planlos und ohne Strategie nach einer neuen Arbeitsstelle.
Leider erhalten wir so oft Anfragen wie, "habe mein Dossier hundertmal versendet und erhalte nur Absagen".
Auch ich gehörte einmal zu diesen Bewerbern, um es ehrlichkeitshalber zu erwähnen. Aber, es gibt Tricks um diese Regeln besser anzuwenden als andere. Ich verrate Sie Ihnen.
Beginnen wir mit dem Dossier, welches wie folgt strukturiert ist:
- Deckblatt (optional)
- Lebenslauf, Curriculum vitae (CV)
- Bewerbungsschreiben / Motivationsschreiben
- Beilagen wie Arbeitszeugnisse, Referenzen, Zeugnisse, Zertifikate und sonstige Nachweise
Wir sehen immer wieder, dass viele Bewerber die gleichen Fehler machen. Sie beschäftigen sich zu sehr mit Kleinigkeiten und gehen zu wenig auf die Dinge ein, die wirklich wichtig sind. Denn, wie Ihre Eltern heissen, welcher Kirche man angehört oder ob man einen Töpferkurs besucht hat, mag vielleicht Ihre Oma interessieren, aber für den Personalentscheider ist dies nur unnötiger Ballast.
Überlegen Sie sich darum ganz genau, welche Information für den neuen Job wichtig sind und welche nicht. Denn eine Bewerbung ist nicht perfekt, nur weil sie mit viel Text und Standard-Formulierungen in vielen Stunden Schwerstarbeit erstellt wurde und Ihnen wunderbar gefällt.
Sondern, eine Bewerbung ist dann perfekt, wenn sie zum Erfolg führt.
Ein weiterer wichtiger Punkt liegt in der Klarheit der Unterlagen. Es gibt Bewerber, welche es schaffen, aus einem einfachen Lebenslauf eine Doktorarbeit zu schreiben. Es braucht nicht 17 Seiten Lebenslauf! 1 - 2 Seiten Lebenslauf reichen völlig aus. Aber dieser MUSS sitzen.
Weisen Sie in Ihrer Bewerbung auf eine "klare" Berufserfahrung hin, die auf die ausgeschriebene Stelle passt und konzentrieren Sie sich in Ihrer gesamten Aussage auf diesen Punkt. Vermeiden Sie zudem das Wort "Generalist", sondern bezeichnen Sie sich als "Fachmann" oder "Experte" für...
Grundsätzlich gilt immer noch die alte KISS-Regel: "Keep It Small, Simple and Stupid"
Auf einige Fähigkeiten achten Personalentscheider besonders. Diese werden von den Jobsuchenden oft zu wenig veranschaulicht. Die 5 wichtigsten sind:
- Eigenantrieb
- Teamfähigkeit
- Beziehungspflege (Networking)
- Organisations- und Problemlösungsfähigkeit
- Verhandlungsfähigkeit
Von neuen Mitarbeitern wird heute erwartet, dass sie sich und ihre Arbeit selbst organisieren können. Die Zeiten, in denen der Vorgesetzte bestimmt, wie sie ihre Arbeit zu erledigen haben, sind vorbei. Diese Fähigkeiten sollten Sie anhand von Beispielen in Ihrem Lebenslauf überzeu-gend aufzeigen.
Für viele Bewerber ist es jedoch nicht immer ganz einfach zu unterscheiden, ob es sich bei den aufgelisteten Skills um Ballast oder um relevante Informationen handelt. Gerade bei Berufswechseln. Hier hilft Ihnen unser Buch Ihr neuer Job weiter oder schreiben Sie uns. info@coaching-job.ch
Fazit
Eine perfekte Bewerbung ist ein "Verkaufsprospekt oder Werbebroschüre Ihrer Dienstleistung", Und wie bei jeder Werbebotschaft geht es im ersten Schritt darum, Interesse zu wecken. In Ihrem Fall, eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch zu erhalten.
Und was wir immer wieder feststellen. Ihr Lebenslauf soll nicht Ihnen oder Ihrer Oma gefallen, sondern dem Personalentscheider. Denn bekanntlich soll der Köder dem Fisch schmecken und nicht dem Angler.
Um auf den Titel zurückzukommen, ja es gibt "die perfekte Bewerbung". Aber ob sie erfolgreich ist, das ist eine andere Frage. Denn eine perfekte Bewerbung ist nur ein Teil in einem grossen Puzzle. Aber - und das ist ganz wichtig - sie ist Grundvoraussetzung im ganzen Bewerbungsprozess! Wie das wohlbekannte Pünktchen auf dem " i "
Stellen Sie sich vor...
...Sie sitzen als Personalentscheider vor einem Stapel mit über 130 Bewerbungsdossiers, resp. im Minutentakt erhalten Sie E-Mails. Das ist für eine lukrative Stelle durchaus möglich. Wie würden Sie vorgehen?
Nun, bis vor 20 Jahren sichtete der Personalentscheider zuerst einmal alle Bewerbungen. Dabei wurde viel Wert auf den Inhalt, aber auch auf die Darstellung gelegt, um die Motivation des Bewerbers herauszulesen. Das Anschreiben wurde sorgfältig geprüft. Teils wurde dieses sogar noch mit viel Aufwand und Mühe handschriftlich angefertigt. Der Lebenslauf war immer gleich und konnte kopiert werden. Können Sie sich noch daran erinnern?
Dann wurde grob aussortiert, und zwar nach der A, B und C Analyse.
(Kleinere Betriebe oder Öffentliche Verwaltungen machen dies noch heute so)
Die Zeiten ändern sich - die ungeschminkte Wahrheit
Dank dem Internet ist es relativ einfach geworden, Lebensläufe und Anschreiben per Copy-and-paste schnell zu erstellen. Die Anschreiben ähneln sich immer mehr. Hinzu kam, dass in der gleichen Geschwindigkeit, wie man sich die Unterlagen zusammenstellen konnte und per E-Mail versenden, auch die Anzahl der Bewerbungen explodierte, die in den HR-Abteilungen eingehen.
Dass solche Anschreiben für den Personalentscheider nicht wirklich spannend zum Lesen sind, "hiermit bewerbe ich mich..." ist wohl einleuchtend. In den seltensten Fällen wird darum das Motivationsschreiben überhaupt noch gelesen. Trotz allem, es gehört immer noch zu den Bewerbungsunterlagen. Grosse Firmen verzichten allerdings mittlerweile darauf.
Geblieben jedoch ist die A, B und C Analyse.
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Seit dem Jahr 2017 ist ein neuer günstiger Mitarbeiter in die Personalabteilungen eingezogen. Sein Name lautet "CV-Parsing" oder „Applicant Tracking System“ (ATS). Er ist ein elektronischer Türvorsteher mit künstlicher Intelligenz (KI), welcher alle eingehenden Bewerbungen innert Sekundenbruchteilen prüft und auswertet. Diese Software erspart den Firmen unglaublich viel Zeit und Geld.
Das Programm scannt jeden Lebenslauf auf Schlüsselbegriffe, Stellenprofile oder Beurteilungskriterien. Dabei werden Anschreiben jedoch nicht berücksichtigt und vom System ausgewertet. Darum sind Motivationsschreiben heutzutage nur noch zweitrangig. Ihr Anschreiben wird leider erst gelesen, wenn Sie zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Wenn überhaupt. Am ehesten wird das Anschreiben noch von einem KMU-Mitarbeiter gelesen. Darum dürfen Sie auch ein Standard-Schreiben aus dem Internet nehmen oder gar ganz weglassen. Es liest eh niemand. Glauben Sie mir - wirklich niemand ! Ausser:
- Sie kennen den Angeschriebenen persönlich oder hatten ein längeres Telefongespräch vorher.
- Ein Anschreiben wird explizit verlangt
Aus diesem Grund kommt dem Lebenslauf und dem dazugehörende professionellen Bewerbungsfoto eine überaus grosse Rolle zu. Mittlerweile gibt es schon Software, welche Gesichtszüge, Mimik usw. auswerten können.
👉 Tipp: Der Lebenslauf muss darum immer mit den Anforderungen an den jeweiligen neuen Job individuell angepasst werden!
Das System erstellt dann ein Kandidatenranking. Diejenigen Kandidaten, die aussortiert werden, erhalten eine automatische Standard-Absage - die Top-Kandidaten werden zum Vorstellungsgespräch eingeladen.
Tipps
Das Deckblatt (optional)
Dieses ist optional, wirkt wie die Titelseite eines Buches und kann bei bestimmten Stellen durch-aus Vorteile bringen. Das Deckblatt ist jedoch kein Kunstwerk und kann bereits mit einem einfachen Textverarbeitungsprogramm wie Microsoft Word, in wenigen Minuten erstellt werden.
Gute Ideen dafür finden Sie schnell bei Google.
Der Lebenslauf, Curriculum vitae (CV)
Auch hier brauchen Sie das Rand nicht neu zu erfinden. Diverse Muster finden Sie auf unserer Seite: Bewerbungstipps und Muster-Vorlagen
- Vorlagen
Suchen Sie sich die Vorlage aus, die zum Job am besten passt. - Individuelle Anpassung
Um den Arbeitsmarkt zu testen, können Sie auch einen standardisierten Lebenslauf an möglichst viele Firmen und Personalvermittler verschicken.
Aber für wichtigen Bewerbungen empfehlen wir Ihnen, Ihren CV an die Firma und den Job anzupassen. Lesen Sie dazu die Stellenanzeige genau durch und markieren Sie alles, was gefordert ist. - Erfolge platzieren
Dann suchen Sie in Ihrer beruflichen Vergangenheit nach Tätigkeiten und Projekten, in denen Sie bereits Erfahrungen gesammelt haben. 5 bis 10 Beispiele sollten es schon sein. (Nützt Ihnen übrigens auch beim Vorstellungsgespräch)
Diese Erfolge, Erfahrungen oder Fertigkeiten listen Sie zu jeder Arbeitsstelle kurz auf (max. 5). Ach ja, alle Tätigkeiten, welche Sie vor über 10 - 15 Jahre ausgeübt haben, sind veraltet und brauchen Sie nicht mehr aufzuführen. Nur noch Datum, Tätigkeit und Firma. - Tabellarischer Lebenslauf der verschiedenen Etappen
Bei einem tabellarischen Lebenslauf sollten Sie eine klare zeitliche Reihenfolge einhalten. Die Reihenfolge kann rückwärts chronologisch (beginnend mit der aktuellsten beruflichen Erfahrung) sein (was wir eher empfehlen) oder chronologisch (beginnend mit der am längsten zurückliegenden beruflichen Erfahrung) sein. - Lücken im Lebenslauf
sind heutzutage etwas ganz normales. Dennoch achten Firmen sehr darauf. Aus diesem Grund ist es wichtig, diese sauber zu erklären. Bleiben Sie transparent und legen Sie die Gründe für die Kündigung und eventuelle Lücken kurz, knapp und sachlich dar:
- Kündigung wegen Insolvenz
- unterschiedliche Auffassungen über die berufliche Entwicklung
- Umstrukturierung mit verbundenem Stellenabbau
Weitere mögliche Überbrückungs-Beispiele
- Auslandsaufenthalt mit dem Ziel, eine Sprache zu lernen
(niemand weiss, dass Sie am Strand gelegen sind oder sonst was gemacht haben)
- Krankheiten oder Unfall
(Im Anschreiben führen Sie dann auf, dass Sie wieder gesund und ohne Einschränkungen voll und ganz leistungsfähig sind.
- Elternzeit oder Familienzeit
- Berufliche Neuorientierung (geht nur, wenn Sie die Branche wechseln, alles andere ist unglaubhaft)
- Bewusste Auszeit
- Ehrenamtliche Tätigkeiten
- Weiterbildungen (Sprachkurs, ComputerKurs usw.)
- Selbständigkeit oder ähnliches
Ungeeinete Beispiele
- Arbeitslos
- auf Arbeitssuche
- nur Jahreszahlen angeben und keine Monate
Und ganz allgemein gilt. Sie dürfen alles, nur nicht erwischen lassen. Heisst, Sie dürfen Ihre Anstrengungen durchaus grosszügig auslegen. Ob Sie 2 oder 8 Monate im Ausland waren, interessiert niemanden. Aber wenn Ihr Gesprächspartner im Vorstellungsgespräch vom "Mont Saint-Michel" spricht, weil er gerade dort war und Sie sagen, Sie wären dort klettern gegangen, wird Ihre Glaubwürdig ziemlich in Frage gestellt.
Und übrigens, stellt sich später heraus, dass Sie die Unwahrheit gesagt haben, kann Ihnen jederzeit fristlos gekündigt werden.
Wenn Sie weitere Hilfe benötigen, unsicher sind, oder etwas Spezielles brauchen, kontaktieren Sie uns unter: info@coaching-job.ch.
Ansonsten hilft Ihnen unser Buch Ihr neuer Job weiter.
Bewerbungsfoto
Ganz wichtig ist ein professionelles Bewerbungsfoto.
Leider gibt es immer noch "Helden der Arbeit" welche Urlaubsbilder oder eingescannte Passfotos verwenden.
Wir empfehlen folgende Grösse:
Lebenslauf: 6.5 x 4.3 cm ( 750 x 500 Pixel)
Deckblatt: 9.0 x 6.0 cm (1500 x 1000 Pixel)
Übrigens, Ihr Bewerbungsfoto wird vom CV-Parsing-System erfasst. Ein verzogenes Selfie ist und bleibt ein absolutes No-go !
Sie benötigen ein günstiges Foto ? Bei uns kostet ein Basic-Shooting nur 30.00 CHF.
Mehr Infos unter: Bewerbungsfotos oder www.mb-fotoshooting.ch
Was sind die Unterschiede zwischen einem guten und einem schlechten Lebenslauf
- Werdegang
Sie bewerben sich auf ein Stelleninserat. Sie haben die Aufgabenbeschreibung vertieft studiert und mit Ihren Fähigkeiten verglichen. Nun können Sie einfach Ihren Standard-Lebenslauf einreichen und auf Glück hoffen. Wahrscheinlich dürfte es eher so sein, dass die Personalverantwortlichen Ihren CV als schlecht einschätzen. Das bedeutet nicht, dass er an und für sich schlecht ist, sondern einfach, dass er nicht auf die Stellenbeschreibung zugeschnitten ist.
Beispiel: Sie arbeiten schon lange in der Buchhaltung und bewerben sich als Einkäufen. Heisst für Sie, dass Sie alle Tätigkeiten auflisten, in welchen Sie Erfahrung mit "Einkauf" verfügen. - Layout
Die visuelle Gestaltung Ihres Lebenslaufs hängt davon ab, in welchem Bereich Sie tätig sind. Wenn Sie zum Beispiel im Bereich Kunst, Gestaltung und Design arbeiten, müssen Sie zu einem originellen Bewerbungs-Layout greifen, welche sich von den üblichen Formaten abhebt. So können Sie gleich Ihre Fähigkeiten zeigen.
Wenn Sie jedoch in einem eher konservativen Bereichen wie Versicherungen, Banken, oder Anwaltskanzleien tätig sind, sollten Sie sich eher für ein schlichtes Design entscheiden. - Auflisten von Tätigkeiten
Schreiben Sie nicht nur „Buchhaltung“, sondern beschreiben Sie die in diesem Bereich ausgeführten Aufgaben detailliert:
- Erstellen von Bilanz
- Hauptverantwortliche für die Lohnbuchhaltung
- Erfassen von Buchungsvorgängen - Länge / Umfang
Der eigentliche Lebenslauf, also ohne Deckblatt und Kompetenzprofil (oder ähnliches) sollte max. zwei Seiten sein. Die verantwortliche Person im HR muss in Kürze alle wichtigen Details von Ihnen sofort verstehen. Wenn Sie bereits über Berufserfahrung verfügen, sollte Ihr CV maximal zwei Seiten lang sein. - Foto
Eine professionelle Porträtaufnahme von vorne, auf der Sie überzeugend lächeln, ist Grundvoraussetzung für eine überzeugende Bewerbung. Mit einem Urlaubsfoto, einem Passfoto oder gar einem unscharfen Schnappschuss zeigen Sie gleich sofort, dass Sie nicht wirklich an der neuen Herausforderung interessiert sind. - Rechtschreibung und Grammatik
In der gesamte Bewerbung darf es weder Rechtschreib- noch Grammatikfehler haben. Lesen Sie Ihre Dokumente also unbedingt mehrmals durch und lassen Sie alles gegenlesen.
Motivationsschreiben - Bewerbungsschreiben - Anschreiben
Wenn Sie ein gutes Anschreiben erstellen wollen, ist es ganz wichtig, dass es authentisch wirkt. Wie bei einem Liebesbrief.
Ihr Bewerbungsschreiben soll Ihre Motivation für die besagte Stelle klar formulieren und einen persönlichen Bezug aufzeigen:
- Ich kenne Ihr Unternehmen schon seit langer Zeit, da ich ...
- wir kennen uns von der Messe XY
- wir haben gestern miteinander telefoniert und das Thema XYZ besprochen...
- wir sind zusammen zur Schule gegangen. Kannst Du dich noch erinnern?
Achten Sie dabei auf folgendes:
- Einheitliches Layout (CV und Anschreiben müssen zusammenpassen)
- Maximal auf einer A4-Seiten, dies möglichst kurz und prägnant
- Gestaltungsrichtlinien: DIN5008: www.din-5008-richtlinien.de
Der Stil
- Schreiben Sie dynamisch, direkt und verständlich. Schreiben Sie unverblümt
- Vermeiden Sie Abkürzungen und Fachwörter, die nur ein Fachkundiger kennt und folglich für die Person, die Ihre Bewerbung entgegennimmt, unverständlich sein können. Schreiben Sie Kurzwörter wie beispielsweise "It, etc, usw," aus. Ausser, sie wurden im Stelleninserat erwähnt.
- Übernehmen Sie Schlüsselwörter aus dem Inserat
- Achten Sie auf Rechtschreibfehler.
- Und vergessen Sie nicht, handschriftlich zu unterschreiben (Unterschrift kann auch eingescannt und ins Dokument eingefügt werden. Muss aber perfekt aussehen.)
Für Standard-Anschreiben haben wir Ihnen untenstehend einige Mustersätze aufgeführt:
Der Aufbau
Das Bewerbungsschreiben ist in drei Abschnitte eingeteilt:
Sie - Ich - Wir
Sie = Das potentielle Unternehmen, an das Sie schreiben und
die Stelle, die Sie interessiert.
Ich = Meine Berufserfahrung und meine wichtigsten
Kompetenzen, die ich in das Unternehmen einbringen kann.
Wir = ist gemeint, was das Unternehmen und ich zusammen errei-
chen könnten. Zeigen Sie, dass Sie die Person sind, die am
besten den Erwartungen des Unternehmens entspricht.
Konkret, was bedeutet dies, hier einige Formulierungsbeispiele:
(Bitte übernehmen Sie die folgenden Sätze nicht 1:1. Es sind nur Beispielsätze, die Ihnen Formulierungsideen liefern sollen)
1. Sie
Im ersten Abschnitt stellen Sie einen Bezug zum Unternehmen her, an welches sie sich wenden oder in dem Sie arbeiten möchten. Zeigen Sie hier ehrliches Interesse. Informieren Sie sich über das Geschäft auf der jeweilige Homepage. Vermeiden Sie aber übertriebene Lobeshymnen.
Vergessen Sie Einleitungssätze wie, "hiermit bewerbe ich mich für diese Stelle" oder "mit grossem Interesse habe Ihre Stellenanzeige gelesen". Dies sind veraltete, nichts sagende Floskeln. Ganz ehrlich, Sie suchen einen Job! Wenn interessiert es, dass Sie die Stellenanzeige lesen.
Was halten Sie von folgenden Einstiegssätzen?
Hier ein paar Beispiele:
- Sie suchen einen entscheidungsfreudigen und versierten Projektmanager für Ihre Entwicklungsabteilung, für den soziale Kompetenz, Organisationstalent und Durchsetzungskraft nicht bloss Wortwolken sind, sondern gelebte Praxis? Dann hören Sie auf zu suchen: Hier bin ich
- Von meiner Haustür bis zur Klinik sind es mit dem Velo genau 16 Minuten. Das heisst: Während die anderen Mitarbeiter noch im Stau stehen, könnte ich morgens schon die erste Pflegende auf der Station sein.
- Schon seit 3 Jahren beschäftige ich mich mit Ihrem Produkt, da ich dieses täglich gebrauche . Als ich dann Ihre Stellenanzeige von gestern las, wusste ich sofort: Das passt! Die Herausforderungen sowie die Perspektiven, die diese Position bieten, haben mich sofort begeistert...
- Es hat mich riesig gefreut, Sie persönlich an der Zuger Messe vergangene Woche kennenzulernen. Der Auftritt Ihres Unternehmens sowie die Gespräche mit Ihrer Mitarbeiterin, Frau Röteli, haben mich sehr beeindruckt und den Wunsch verstärkt, meine Ausbildung zum Mediamatiker bei Ihnen absolvieren zu wollen. Daher bewerbe ich mich heute...
Trauen Sie sich was ! Sie können nur gewinnen.
Weitere, eher konventionelle Beispiele:
Nach einem Telefonat:
- Vielen Dank für das nette Telefonat von gestern. Gerne komme ich auf unser angenehmes Gespräch zurück, welches mich noch einmal darin bekräftigt hat, dass ich für Ihr Unternehmen arbeiten und mein ganzes Können und Herzblut bei Ihnen einbringen möchte.
- Herzlichen Dank, dass Sie sich gestern kurz Zeit für mich und unser Telefonat genommen haben. Wie besprochen sende ich Ihnen anbei meine Bewerbungsunterlagen.
- Unser offenes und freundliches Telefonat hat mich sehr beeindruckt und mein Interesse bestärkt, für Ihr Unternehmen zu arbeiten. Ich hoffe, ich konnte Ihr Interesse an mir ebenfalls wecken. Das möchte ich nun verstärken, indem ich Ihnen hiermit meine Bewerbungsunterlagen zusende...
Auf ein Stelleninserat:
- Ihre Stellenanzeige vom 1. September 2017 hat mich sofort angesprochen. Nachdem ich schon drei Jahre Erfahrungen als Sachbearbeiterin im Versicherungsbereich sammeln konnte, wäre diese Position nun der nächste richtige Schritt. Ich bin überzeugt, dass Ihnen vor allem meine Fähigkeiten und mein Praxis-Know-how in diesem Bereich von grossem Nutzen sein werden. Denn...
- Ihrer Stellenanzeige im Jobs.ch ist zu entnehmen, dass Sie hohe Ansprüche an die Kundenorientierung und die Qualität Ihrer Produkte stellen. Genau das ist auch mein Anspruch an meine Arbeit. Zudem verfüge ich genau über die Erfahrungen, die Sie aktuell suchen...
- Sie suchen möglichst bald eine Assistentin im Bereich Personal, die selbstständig und zuverlässig auch unter hoher Belastung arbeiten kann? Das kann ich! Zudem bringe ich ... mit...
Initiativbewerbung
- Aus den Medien war zu entnehmen, dass Sie in nächster Zeit in China expandieren und dort steigende Umsatzzahlen erwirtschaften wollen. Mit meinen fliessenden Chinesisch- und Markt-Kenntnissen würde ich Sie dabei gerne unterstützen und so zum künftigen Unternehmenserfolg beitragen...
Entscheidend ist, dass Sie Ihren eigenen Sprachstil und Ihre eigene Formulierungen finden. Einen persönlichen, ganz individuellen Einleitungssatz, der auch zum Rest des Anschreibens und der Bewerbung passt. Das ist nicht ganz einfach. Fragen Sie mich, wenn Sie nicht weiter kommen.
2. Ich
Im mittleren Teil des Schreibens sprechen Sie von sich und Ihren Berufserfahrungen, Ihren Erfolgen und Fertigkeiten. Stellen Sie dabei einen direkten Bezug zu der Stelle her, auf die Sie sich bewerben. Greifen Sie auf Ausdrücke und Wörter zurück, die im Stelleninserat erwähnt werden oder benutzen Sie entsprechende Synonyme.
Beispiele:
- Aktuell arbeite ich bei der Firma A+B AG im ungekündigten Arbeitsverhältnis und schätze die abwechslungsreiche Tätigkeit in der Personalabteilung. Zu meinen Aufgaben gehören administrative Arbeiten wie Absenzenkontrollen, erstellen von Arbeitszeugnissen sowie Unterstützung in der Saläradministration.
- Bei meinem letzten Arbeitgeber ist es mir gelungen, die Qualität der Kundenbetreuung so zu optimieren, dass die Reklamations- und Rücktrittquote um 1/3 gesenkt und der Umsatzerlös um 3,5 Millionen CHF gesteigert werden konnte. Ein von mir initiiertes Bonusprogramm brachte dem Unternehmen sogar 10'000 zusätzliche Kunden.
- Meine Begeisterung war sofort da, also ich gesehen haben, dass Sie eine Assistentin suchen. Begeistert bin ich nicht nur, weil ich bei Ihnen alle meine Fähigkeiten und Fertigkeiten optimal einbringen kann, sondern weil ich die Entwicklung Ihres Unternehmens zum Global Player im Motorradbusiness schon seit einiger Zeit mit grossem Interesse verfolge. Ich bin ein echter BMW-Fan!
3. Wir
Im letzten Teil des Schreibens Stellen Sie Ihre mittelfristigen Ziele heraus und nennen Sie Projekte, die Sie bei dieser Arbeitsstelle verwirklichen könnten und die dem Unternehmen bei seiner Weiterentwicklung helfen. Kurz gesagt: Stellen Sie sich vor, Sie hätten die Stelle bereits. Überlegen Sie sich, was Sie alles ins Unternehmen einbringen könnten.
Beispiele:
- Diese Erfolgsstory würde ich gerne in Ihrem Unternehmen fortsetzen, das ich bisher schon als externer Architekt im Bereich ... kennenlernen durfte. Ich bin überzeugt, dass es mir gemeinsam mit Ihrem Team gelingen kann, Ihr Unternehmen in die Top Ten der Anbieter von Business-Software zu bringen, indem wir...
- Als gebürtige Elsässerin, die mit einem Engländer verheiratet ist, spreche ich fliessend Deutsch, Englisch und Französisch. Deshalb bin ich mir sicher, die internationale Entwicklung ihres Unternehmens künftig perfekt unterstützen zu können.
4. Abschluss / Schlussteil / Grussformel
Erwähnen Sie in diesem letzten Abschnitt, dass Sie sich über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch freuen würden. Auch wenn die Wörter "würde" oder "wäre" sehr höflich und sympathisch bescheiden tönen, er schwächt Ihr Schreiben ab. Insbesondere wenn der Personaler nur den ersten und letzten Satz liest. Schlussendlich tragen Sie einen grossen Rucksack mit Erfahrung auf Ihrem Rücken.
Beispiele:
- Gerne überzeuge ich Sie in einem persönlichen Gespräch davon, dass Sie mit mir eine ebenso engagierte wie erfahrene Mitarbeiterin gewinnen. Bis zu Ihrer Rückmeldung verbleibe ich...
- Gerne möchte ich Sie und Ihr Unternehmen in einem persönlichen Gespräch kennenlernen.
- Ich bin gespannt auf Ihre Antwort und freue mich, wenn Sie sich die Zeit für ein persönliches Gespräch nehmen.
- Für ein Bewerbungsgespräch, wie zu einem Probearbeitstag komme ich gerne zu Ihnen und freue mich über eine Einladung.
- Auf die Gelegenheit, mich bei Ihnen persönlich vorzustellen, freue ich mich schon jetzt.
- Für ein persönliches Gespräch komme ich gerne zu Ihnen.
- Ihrer - hoffentlich positiven - Rückmeldung sehe ich mit Freude entgegen.
- Ich freue mich auf Ihre Antwort und verbleibe bis dahin...
Für Mutigere
- Wenn Sie also einen kompetenten, zuverlässigen und belastbaren Mitarbeiter suchen, dann freue ich mich über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.
- Über eine positive Nachricht von Ihnen freue ich mich schon jetzt.
- Wie Sie sehen, bin ich für die Position hochmotiviert und freue mich Ihnen dies im Vorstellungsgespräch persönlich zu beweisen.
- Ich komme gerne für ein Bewerbungsgespräch, ebenso wie zu einem Schnuppertag zu Ihnen und freue mich über eine Einladung.
- Ich freue mich sehr, schon bald mit Leidenschaft und Engagement zum Erfolg Ihres Unternehmens beizutragen und freue mich über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.
- Ihrer positiven Rückmeldung sehe ich mit grosser Freude entgegen.
- Gerne überzeuge ich Sie persönlich. Auf einen Terminvorschlag dazu freue ich mich.
- Ich erwarte Ihre Antwort mit Interesse und freue mich, wenn Sie sich die Zeit für ein persönliches Gespräch nehmen.
- Wie Sie sehen, bin ich für eine Mitarbeit hochmotiviert und freue mich, Ihnen dies im Vorstellungsgespräch persönlich zu beweisen.
- Gerne überzeuge ich Sie von meiner Eignung. Auf einen Terminvorschlag von Ihnen freue ich mich.
- Ich brenne darauf, schon bald mit Leidenschaft und Engagement zum Erfolg Ihres Unternehmens beizutragen und freue mich über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.
- Wenn Sie also einen kompetenten, zuverlässigen und belastbaren Mitarbeiter suchen, dann freue ich mich über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.
- Falls Sie noch Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne persönlich zur Verfügung.
- Gerne überzeuge ich Sie persönlich. Auf einen Terminvorschlag dazu freue ich mich.
- Auf die Gelegenheit, mich Ihnen persönlich vorzustellen, freue ich mich.
- Für ein weiterführendes persönliches Gespräch komme ich gerne zu Ihnen.
- Jetzt möchte ich mich bei Ihnen gerne noch persönlich vorstellen.
Im letzten Abschnitt kann auch auf die Gehaltsvorstellung eingegangen werden, wenn diese im Inserat verlangt wird. Beispiele:
- Meine Gehaltsvorstellungen belaufen sich aktuell auf 91'000 CHF brutto im Jahr. Bei meiner einmonatigen Kündigungsfrist stehe ich Ihnen ab 1. Dezember 2017 gerne zur Verfügung.
- Meine Gehaltsvorstellungen bewegen sich um 91'000 CHF brutto im Jahr. Die genaue Ausgestaltung meines Saläres sollten wir in einem persönlichen Gespräch abstimmen. Ich freue mich auf eine Einladung und verbleibe bis dahin.
Oben links: Ihre Kontaktdaten:
- Vorname Name
- Strasse
PLZ / Ort
Darunter: Anschrift des Unternehmens, bei dem Sie sich bewerben.
Allgemein:
- Einheitlich
- gleichmässiger Abstand der Seitenränder
- Abstand links 25mm / rechts 20mm
- ausgewogene Absätze usw.)
- Linksbündige Formatierung.
Hier finden Sie noch weitere kostenlose Muster-Vorlagen
Schriftart
Wählen Sie eine neutrale und gut leserliche Schriftart.
Achten Sie dabei darauf, eine Grösse zu wählen, die nicht zu gross und dominant wirkt, aber auch nicht so klein, dass der Personaler eine Lupe braucht.
Die Betreffzeile dürfen Sie "fett" und ein bisschen grösser gestalten. Auf diese Weise erleichtern Sie dem Gegenüber, Strukturen zu erkennen und lenkt das Auge des Personalers auf die wichtigsten Infos.
Unterstreichungen sind tabu und gehören in die Mottenkiste. Ebenfalls das Wort "Betreff" oder "Betr."
Anschreiben: Letzter Check vor Versand
- Ist die Anschrift korrekt ( Firmenname, Anschrift, Ort) ?
- Stimmt das aktuelle Tagesdatum ?
- Nimmt der Betreff eindeutigen Bezug auf die Stelle, resp. Inserat ?
- Schreiben Sie den Empfänger namentlich und korrekt an ? (Auch auf Dr. Titel achten!)
- Macht Ihre Einleitung neugierig ?
- Zeigen Sie den Vorteil, den die Firma durch Sie hat, deutlich genug ?
Keine Lust oder Zeit zum Erstellen Ihre Bewerbungsunterlagen? Wir helfen Ihnen gerne.
Sie sparen enorm Zeit.
Gerne helfen wir Ihnen auch sonst weiter. Bei kurzen Anfragen auch kostenlos. info@coaching-job.ch
Nutzen Sie die Chance. Sie können nur gewinnen.